In den Geschichten, die schreibe, kommen eigentlich immer queere Charaktere vor. Warum? Keine Ahnung, vermutlich, weil das für mich früher (und auch jetzt noch) ein sehr wichtiges Thema war und tief in meinem Unterbewusstsein einfach sitzt. Manchmal geht es in meinen Büchern explizit um dieses Thema, aber in meinem Buch „Die Magie der Steinblüte“ zum Beispiel geht es nicht direkt darum.

Ja, zugegeben, am Anfang könnte man den Eindruck bekommen, es wäre so. Das liegt daran, dass meine Protagonistin lesbisch ist und das in ihrem Leben eine sehr große Rolle spielt. Sobald das Abenteuer aber richtig losgeht, rückt diese Thematik in den Hintergrund. Ich fand es wichtig, dass es ein Teil von ihr und ihrem Leben ist. Und leider gibt es in unserer Gesellschaft noch immer viele Fälle, in denen dann nicht alles in Ordnung ist und wo das Coming Out einen prägt. Das wollte ich mit in mein Buch einbringen.
Ich arbeite aber auch an Geschichten, in denen die queeren Charaktere entweder einfach queer sind und es nicht oder kaum angesprochen wird und vor allem kein Problem ist, oder in denen die queeren Charaktere gar nicht im Mittelpunkt stehen.
Meine Ideen kommen so, wie sie kommen. Irgendwo findet sich immer ein Regenbogenschaf, aber sie drehen sich nicht alles darum.
Ich finde, das ist gut so. Denn es ist nun einmal Teil des Lebens. Für den einen ist es sehr wichtig, für den anderen nicht. Ich habe mir früher immer gewünscht, mehr Menschen zu kennen, die „wie ich“ sind und deshalb gehe ich heute mit meiner sexuellen Orientierung offen um. Aber es geht im Leben nicht nur darum, genauso, wie es nicht nur um die Liebe geht. Manchmal ist es egal, welches Geschlecht ein Charakter liebt oder ob er sich überhaupt verliebt, aber leider geht die Mehrheit der Leser dann davon aus, dass er heterosexuell ist, wenn man es nicht zumindest am Rande erwähnt. Deshalb erwähne ich es. Vielleicht auch mehr als einmal, damit es nicht übersehen wird.
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