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  • AutorenbildJohanna Tiefenbacher

Meine Zebrafinken-Soap ;)

Im Oktober 2019 habe ich fünf kleine Zebrafinken adoptiert und mit der Hand großgezogen. Mittlerweile umfasst meine kleine Familie sechs Finken, es gab ein paar Todesfälle und Neuzugänge.



Aber wie kam es dazu?


Bei meiner Arbeit als Biologin arbeite ich mit Zebrafinken. Die leben in den Sommermonaten in Außenvolieren, aber da sie ursprünglich aus Australien kommen, ist es ab Herbst zu kalt draußen. Also müssen wir sie dann immer in einer großen Aktion einfangen und nach drinnen bringen. Eigentlich wird auch darauf geachtet, dass alle Nistboxen rechtzeitig vorher abgenommen werden, damit es keine Jungtiere gibt, die noch nicht selbst fliegen können. Im Anschluss finden sich die Familien drinnen ja wieder, aber Nester werden nicht gefunden, wenn sie plötzlich an ganz neuen Stellen hängen.

Leider bauen nicht immer alle Zebrafinkenpärchen brav ihre Nester in den Nistboxen oder es wird beim Abnehmen mal eine übersehen. So war es 2019 auch. Wir hatten nach dem Einfangen fünf kleine aus drei verschiedenen Nestern. Wir wussten nicht, wer die Eltern sind und sie waren alle noch weit davon entfernt zu fliegen.


Eigentlich wollte ich keine Vögel haben. Nichts, dass ich es nicht schonmal in Betracht gezogen hatte, Zebrafinken sind echt süß. Ich war auch nicht die erste, die welche mit nach Hause genommen hat, tatsächlich waren die fünf nicht einmal meine ersten. Ich hatte schon einmal einen kleinen, den die Eltern nicht mehr gefüttert hatten, aber der muss irgendwie krank gewesen sein und ist mir nach ein paar Tagen gestorben. Das wollte ich nicht noch einmal. Wenn man die Kleinen immer bei sich hat und regelmäßig füttert, wachsen sie einem schnell ans Herz.


Aber sie taten mir auch unheimlich leid. Niemand sonst wollte sie nehmen. Ich habe mich also breitschlagen lassen, aber betont, dass ich sie nur großziehe und nicht behalten kann, weil ich nicht mit fünf Ratten und fünf Vögeln in einem Zimmer leben kann. Das soll man eigentlich nämlich nicht, weil die Ratten den Vögeln gefährlich werden können und die Vögel den Ratten tagsüber auf die Nerven gehen.

Na ja, ihr wisst ja schon, wie das ausging.



Ich habe sie also mitgenommen. Fünf graue, kleine Wesen, die zum Glück alle relativ schnell verstanden haben, wie das mit der Fütterung durch mich läuft. Das genaue Alter kannte ich ja nicht, aber einer war auf jeden Fall etwas älter, drei waren Geschwister und demnach ähnlich alt, der letzte war noch jünger und auch echt kritisch klein.

Die ersten Tage lief alles gut. Ich bin nach der Fangaktion draußen im Regen erst einmal krank geworden und war mit den Babys zu Hause. Was tatsächlich angenehmer war, als sie jeden Tag in der Bahn mit zur Arbeit und wieder zurückzunehmen. Bei fünf Schreihälsen war immer mindestens einer nicht still.

Im Nachhinein betrachtet glaube ich, dass wir deshalb auch so eine enge Bindung zueinander aufgebaut haben und meine noch etwas zahmer waren als andere per Hand aufgezogene Finken von meinen Kollegen.



Ich habe zwar am Anfang nicht viel geschlafen und es war anstrengend und nervenaufreibend, aber wenn ich ehrlich zu mir bin, wusste ich ziemlich schnell, dass ich sie nicht mehr abgeben konnte. Trotzdem habe ich das noch eine Weile abgestritten und mich auch geweigert, ihnen Namen zu geben. Obwohl ich sie als Gruppe recht schnell als meine „Wilden Hühner“ bezeichnet habe.


Wie es weiterging und wie genau die Aufzucht von Zebrafinken abläuft, erzähle ich euch in einem weiteren Post in der nächsten Zeit.

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