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  • AutorenbildJohanna Tiefenbacher

Immer mobiler, auch zur Arbeit

Dies hier ist der dritte Beitrag, wie ich zu meinen Zebrafinken kam.


Meine fünf Vogelbabies wurden jeden Tag mobiler. Da sie nicht alle gleich alt waren, ging es bei einigen schneller als bei anderen, aber nachdem der erste fliegen konnte, musste ich sehr aufpassen.

Ich habe sie in der Zeit immer mit zur Arbeit genommen. Anfangs saßen sie alle zusammen in einer Nistbox, als der älteste da immer hinaushüpfte, sind sie in einen kleinen Transportkäfig für Vögel umgezogen. Dort konnten die jüngeren noch immer auf Taschentüchern in einer Ecke kuscheln und der größte konnte auch schon üben, auf der Stange zu sitzen.



Was ist in den beiden bisherigen Beiträgen vergessen hatte zu erwähnen ist, dass zwei der Vögel verletzt waren. Die Eltern müssen draußen Fäden gefunden und für den Nestbau verwendet werden. Zwei der Babies hatten diese Fäden um ihre Füße gewickelt. Wir haben die Fäden entfernt, aber die Füße sind am Anfang noch ganz weich und dünn. Bei einem der beiden hat es dazu geführt, dass eine Zehe abgefallen ist. Bei dem anderen war der Faden mehr ums Bein gewickelt und muss die Nerven abgedrückt haben. Der Fuß blieb dran, war aber verdreht und wurde nicht richtig benutzt. Die beiden haben sich auch als sie älter waren schwerer getan, auf Stangen zu sitzen und mussten erst lernen, ihr Gleichgewicht zu halten.



Im Büro habe ich die Strolche dann auch immer mal rausgelassen. Sie saßen nach dem Füttern friedlich auf meinem Schoß, aber je besser sie fliegen konnten, desto mehr haben sie das Zimmer erkundet. Meine Arbeit hat in der Zeit sicher darunter gelitten, dass ich immer wieder den Rufen eines verlorenen Zebrafinken folgen und ihn aus einer Ecke oder von einem Regal retten musste. Denn nur weil sie fliegen können, heißt das noch lange nicht, dass sie sich gut orientieren und vor allem auch abzielen können, wo sie landen.



Zu Hause wurde das auch zu einem Problem, weil ich wie gesagt Ratten hatte. Ihr Käfig ist sehr groß und eignet sich offenbar perfekt zum darauf landen. Leider lagen die Ratten immer schon auf der Lauer und ich konnte sie ja nun nicht den ganzen Tag abdecken und wollte sie nach wie vor abends rauslassen.

Es musste also ein Käfig für die Vögel her, um Unfälle zu vermeiden. Zum Glück hatte ich einen kleinen Notfallkäfig für die Ratten im Keller. Rattenkäfige eignen sich auch gut für Vögel und ich musste noch keine Entscheidung treffen, ob ich mir einen Käfig kaufen sollte, denn das hätte ja bedeutet, dass ich sie behalten würde. Aber wem machte ich etwas vor? Zu der Zeit hatte ich sie für mich längst Frieda, Wilma, Sprotte, Trude und Melanie genannt.

Die fünf sind eingezogen und vier von ihnen haben fleißig erkundet. Melanie war das Nesthäkchen, hatte gerade erst die Augen geöffnet, fraß zwar fleißig, konnte aber nicht mit den anderen mithalten. Ich denke, sie (oder er, das habe ich nie herausgefunden) war einfach zu klein und eine Handaufzucht ist nicht einfach und birgt immer Risiken. Melanie ist einen Tag nach dem Umzug in den Käfig gestorben.



Es tat mir weh und ich wusste auch nicht, ob ich vielleicht Schuld daran hatte, aber ich hatte bereits damit gerechnet, weil sie oder er so klein war, und kann seit meiner Kindheit mit dem Tod von Haustieren umgehen.

Aus fünf wurden also leider recht schnell vier. Aber die wuselten weiterhin täglich um mich herum, wollten kuscheln und gefüttert werden, das war eine gute Ablenkung.



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