Dies ist der fünfte Beitrag zu meinen Zebrafinken und langsam kommen wir wirklich in den Bereich, der von meiner Familie und mir liebevoll als Soap bezeichnet wird.
Es wird dramatisch. Die vier Finken sind nun geschlechtsreif und es sind tatsächlich zwei Weibchen und zwei Männchen. Drei sind leider miteinander verwandt, aber ich wollte ja keine Zucht aufmachen und habe interessiert beobachtet, was als nächstes passiert.
Ich hatte ja bereits erwähnt, dass meine beiden Jungs, Wilma und Frieda, viel zusammenhingen, die Mädels aus dem Nest verbannt hatten und gemeinsam alles erkundeten. Sprotte und Trude, die Weibchen, hielten deshalb auch zusammen, aber ich glaube, das war eher eine Zweckgemeinschaft.
Trude hat sich dann als erste für die Männchen interessiert, vor allem für Frieda, der einzige, mit dem sie nicht verwandt war.
Wilma ist ziemlich eifersüchtig gewesen. Die beiden haben sich sehr oft gestritten und angefaucht und aus Friedas Nähe verjagt. Der Witz an der Sache war, dass Frieda sich am meisten für Sprotte interessiert hat und auch anfing, sie anzubalzen. Das ist sehr niedlich, wenn ein Zebrafinkenmännchen balzt. Sie singen dann natürlich fleißig ihr Lied und hüpfen vor dem Weibchen auf und ab und wischen ihren Schnabel an der Stange (oder wo sie gerade sitzen) ab.
Sprotte haben die Annäherungsversuche kalt gelassen. Anfangs ist sie dann einfach gegangen, weil Frieda nicht aufgeben wollte, hat sie ihn irgendwann angefaucht und deutlich gemacht, dass sie kein Interesse hat. Frieda hat sich dann Trude zugewandt und das ging dann sehr schnell, weil sie ja bereits interessiert war.
Damit stand ein Pärchen fest und ein enttäuschter Wilma blieb erst einmal allein und versuchte dann sein Glück mit Sprotte. Aber Sprotte hatte auch an ihm kein Interesse. Allerdings hatte sie auch nichts gegen ihn und sehr lange sah es für mich eher wie eine kumpelhafte Beziehung aus. Manchmal schliefen sie nebeneinander, manchmal nicht. Sie waren zusammen unterwegs und damit war es gut. Wilma hat ab und an versucht, Sprotte anzubalzen, aber sie hat es ignoriert.
Sie waren alle friedlich und da Zebrafinken nun einmal monogam sind, wurde auch aus Sprotte und Wilma mit der Zeit ein Paar.
Übrigens: ich werde sehr oft gefragt, wie ich verhindere, dass sie sich vermehren. Ich nehme ihnen die Eier aus den Nestern. Das mag gemein klingen, aber die einzige andere Alternative wäre, sie komplett räumlich zu trennen. Das habe ich nicht übers Herz gebracht.
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