Das hier ist der zweite Teil meiner Erzählungen, wie ich zu meinen Zebrafinken kam.
Ich hatte jetzt also fünf kleine Vögel zu Hause und am Anfang panische Angst, dass ich etwas falsch machen könnte und sie sterben würden. Ich hatte auch Angst davor, dass sie einfach so sterben würden und ich nie wissen würde, ob es an mir lag.
Also war ich sehr vorsichtig. Wie bereits im ersten Beitrag erwähnt, war ich die ersten Tage erkältet und mit ihnen zu Hause, was sicher für uns alle gut war. Sie haben sich an mich gewöhnt und daran, mit der Hand gefüttert zu werden, ich hatte Ruhe und Zeit herauszufinden, wie viel auf einmal ich füttern konnte, wie schnell ich Futter aus der Spritze lassen konnte etc.
Was sie zu Fressen bekommen? Wir haben bei der Arbeit ein Aufzuchtfutter für Ziervögel. Das ist ein Pulver, was man anrühren kann. Wo genau man es kaufen kann, weiß ich nicht. Ich finde, es riecht ein bisschen nach Milchpulver, die meisten mögen den Geruch nicht, ich hatte nie etwas dagegen. Das Pulver wird mit Wasser angerührt und in eine Spritze aufgezogen. Dann bekommen die Kleinen es langsam in den Schnabel gespritzt und es landet bei ihnen im Kropf. Den sieht man bei jungen Vögeln gut, weil sie noch nicht viele Federn haben. Es sieht dann immer aus, als hätten sie zwei große Beulen links und rechts am Hals. Wenn euch das auf den Fotos und Videos auffällt, nicht wundern, das bedeutet nur, dass sie gut gefressen haben.
Füttern war immer ein Event. Die kleinen Finken haben mächtig Lärm gemacht und jeder wollte zuerst fressen. Das war, als ich später noch einzelnen Vögel aufgezogen haben, doch deutlich entspannter. Zebrafinken wachsen schnell und werden mit jedem Tag mobiler. Und sie haben die Angewohnheit, einem mit ihren ersten Flatterversuchen direkt im Gesicht zu landen.
Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich sie meine wilden Hühner genannt habe und der Gedanke, sie dementsprechend auch nach den fünf Mädchen aus eben jeder Buchreihe von Cornelia Funke zu benennen, kam mir schnell. Aber noch war ich nicht bereit, ihnen Namen zu geben, obwohl ich sie nach ein paar Tagen schon sehr gut auseinanderhalten konnte. Ich wollte die fünf nicht behalten, es bestand noch immer ein Risiko, dass sie sterben würden, also wollte ich mich nicht zu fest an sie binden.
Das hat natürlich hervorragend geklappt (^^), deshalb leben ja jetzt sechs ausgewachsene Finken bei mir, die noch mehr oder weniger handzahm sind.
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