Dies ist der neunte Beitrag zu meinen Zebrafinken.
Ich hatte jetzt also wieder fünf Finken und eine ungerade Zahl ist hier sehr ungünstig, weil sie monogam sind und Pärchen bilden.
Bei Zebrafinken und vielen anderen Vögeln spricht man übrigens von sozialer Monogamie. Das bedeutet, sie bilden Paare, ein Leben lang oder bis einer der Partner stirbt, bauen Nester zusammen und ziehen die Jungen gemeinsam groß. Es bedeutet aber nicht, dass sie sich treu sind. Sobald der Partner nicht guckt, schleichen sie sich unter Umständen zum Nachbarn.
Frieda hat auch als sie noch zu viert waren immer mal versucht, Sprotte, die ja nicht seine Frau ist, anzubalzen. Sie hatte aber nie Interesse. Aber Snoopy, ein junges Weibchen ohne Partner, hat für ordentlich Unruhe im Käfig gesorgt. Ich wusste, dass das nicht lange gutgehen würde und habe kurzerhand Peanut adoptiert.
Ich habe sehr gehofft, dass er ein Männchen ist und hatte in diesem Fall echt Glück. Peanut ist allerdings auch ein verwöhntes Einzelkind. Er ist der Einzige, der noch immer freiwillig auf meine Hand kommt und sehr lange hat er eingefordert, mit mir zu kuscheln. Irgendwie verstehe ich es auch. Er hatte meine volle Aufmerksamkeit und keine anderen Freunde, weil die Erwachsenen ihn am Anfang langweilig fanden, während die anderen vier damals immer einander hatten. Bei Peanut habe ich versucht, jeden Tag ein Foto zu machen, um zu zeigen, wie schnell so ein Zebrafinkenbaby wächst. Ganz geschafft habe ich es nicht, aber ich glaube, die Fotos liefern einen guten Eindruck.
Seine ersten Gesangsversuche haben mir dann gezeigt, dass er in der Tat ein Männchen war und als er alt genug wurde, entwickelte er auch ein sehr ausgeprägtes Interesse an Snoopy. Die hat ihn leider sehr lange nicht ernst genommen und sein fleißiges Balzen ignoriert. Sie hatte ihr Auge auf Wilma geworfen, der aber absolut kein Interesse hatte.
Peanut hat sich lange geweigert, bei den anderen im Käfig zu schlafen, am liebsten wäre er wohl bei mir im Bett gewesen, aber das ist mir viel zu riskant bei so einem kleinen Tier. Er durfte im Transportkäfig neben dem Bett und später neben dem Käfig schlafen. Es gab aber jeden Abend Theater, mit dem ich auch erst umzugehen lernen musste. Wie gesagt, er war sehr verwöhnt.
Nach und nach wurde er aber auch erwachsen, hat sich besser in die Gruppe eingefügt und vor allem wurde sein Interesse an Snoopy so groß, dass ich unwichtiger wurde. Wie es mit den beiden weiterging, kommt dann im nächsten Post.
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